Behandlung

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person Herausforderungen gegenüberstehen, die eine nachhaltig belastende Wirkung auf ihren Alltag haben und über einen längeren Zeitraum für Leidensdruck sorgen, dann kann es sinnvoll sein psychotherapeutische Hilfe anzunehmen.

Um die Vielzahl an möglichen Herausforderungen zu klassifizieren, wird in der Psychotherapie das Wort “Störungbenutzt. In der Tat wird durch die auftretenden Beschwerden das persönliche Wohlbefinden der Betroffenen oft schwerwiegend gestört - wenn dies der Fall ist, dann ist es in der Regel angemessen, von einer Erkrankung zu sprechen.

Behandlungsschwerpunkte

  • Angststörungen (Panik, Phobie, Schulängste, Soziale Ängste)

  • Anpassungsstörungen (nach einschneidenden Veränderungen oder belastenden Ereignissen)

  • Autismus-Spektrum-Störungen (frühkindlicher Autismus, atypischer Autismus, Asperger Syndrom)

  • Entwicklungsstörungen (des Sprechens, der Sprache, der Motorik, der schulischen Fertigkeiten)

  • Depressive Episoden (leicht, mittel, schwer)

  • Emotionale Störungen (Emotionsregulationsdefizite)

  • Regulationsstörungen (Schrei-, Schlaf-, Fütterstörungen und exzessives Trotzen bei Säuglingen und Kleinkindern - s. Behandlungsverfahren SKEPT)

Altersklassen

  • 0 - 2,5 Jahre: Säuglinge / Kleinkinder mit Eltern

  • 2,5 - 13 Jahre: Kindergarten- / Vorschul- / Schulalter

  • 14 - 21 Jahre: Jugendliche und junge Erwachsene

Behandlungsverfahren

Je nach Art und Schwere der Erkrankung kommen verschiedene Behandlungsverfahren, Methoden und Techniken zur Anwendung. Welcher Weg geeignet ist, finden wir gemeinsam im Rahmen einer Diagnostikphase heraus.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist angezeigt, wenn aktuelle Probleme und Konflikte des Patienten klar umrissen im Vordergrund stehen. Eine bisher stabile Psyche, die durch eine lebensverändernde Situation (z.B. Einschulung, Trennung, Schulwechsel, Pubertät, Geburt eines Geschwister, etc.) oder auch durch ein aktuelles traumatisches Ereignis (z.B. Unfall, Todesfall, etc.) destabilisiert wird, versucht ihr Gleichgewicht wieder zu finden und entwickelt dabei dysfunktionale Mechanismen und Muster, unter denen der Patient und seine Umwelt leidet. Das seelische Gleichgewicht soll in einer tragfähigen therapeutischen Beziehung zunächst durch Entlastung und Verstehen, dann aber auch durch aktive Erarbeitung funktionaler Bewältigungsmöglichkeiten und Stärkung des Selbstgefühls wiederhergestellt und damit neue Interaktionsmöglichkeiten geschaffen werden. In diesem Verfahren werden Konflikte wesentlich enger fokussiert, der sog. Aktual-Konflikt steht im Vordergrund.

Analytische Psychotherapie

Eine analytische Psychotherapie ist besonders bei komplexen Baustellen mit vielfältiger Symptomatik angezeigt. Der Erkrankung liegen eine brüchige Struktur und/oder tiefer liegende innerseelische Konflikte zugrunde, die sich im Verlauf des bisherigen Lebens über eine längere Zeitspanne verfestigt haben. Die Behandlung bietet dem Patienten einen geschützten Raum, in dem emotionale und seelische Probleme, aber auch Sorgen, Wünsche, Aggressionen und Ängste Ausdruck finden können. Mit Hilfe des Psychotherapeuten kann die Symptomatik zunehmend verstanden werden, wodurch eine Versprachlichung und eine Veränderung im Erleben möglich wird. Neue Erfahrungen erweitern den bisher eingeschränkten Handlungs- und Verstehensspielraum und die Symptomatik tritt Stück für Stück in den Hintergrund. So wird es für den Patienten möglich, die notwendigen Schritte in der Entwicklung nachzuholen, den Alltag mit den jeweils altersspezifischen Entwicklungsaufgaben neu aufzunehmen und zu bewältigen.

SKEPT: Säugling-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie

“Bei Säuglingen und Kleinkindern bis zweieinhalb Jahren werden von Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten bzw. dafür gesondert ausgebildeten SKEPT-Psychotherapeuten etwa Schrei-, Schlaf-, Ess-, Fütter- und Einwicklungsstörungen behandelt, aber auch frühe Verhaltensauffälligkeiten mit Kontakt- oder Spielstörungen und Psychosomatiken wie zum Beispiel Neurodermitis und Asthma. Kleinkinder können ihre inneren Bedürfnisse, Seinszustände und Ungleichgewichte noch nicht beschreiben, oder sich wirkungsvoll selbst beruhigen und regulieren. Um sich nach einer Störung wieder körperlich und psychisch gesund weiterentwickeln zu können, brauchen Säuglinge und Kleinkinder einen verstehenden Erwachsenen. Bei einer Säugling/Kleinkind-Eltern-Psychotherapie kommen alle gemeinsam in die Praxis. Die Aufgabe der qualifizierten Therapeuten besteht darin, die Kommunikation zwischen Kind und Bezugsperson zu beobachten, zu analysieren und zu übersetzen, um die kindlichen Zustände zu entschlüsseln und eventuelle Beziehungsschwierigkeiten/-störungen aufzudecken.” (VAKJP - https://www.vakjp.de/psychotherapie_saeuglinge_kleinkinder.html).

Behandlungsmethodik

In der Regel arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen einzeltherapeutisch, bei Bedarf aber auch im System Bezugsperson-Kind/Jugendlicher-Psychotherapeutin. Die Arbeit mit Säuglingen und Kleinkindern findet grundsätzlich im System statt.

Wenn Probleme die Führung im Alltag übernehmen, befinden sich das Kind/der Jugendliche und die Bezugspersonen (Eltern, Erzieher, Lehrer) oft in einer Art Einbahnstraße des Denkens, wodurch ein wirkliches Eingehen auf das Gegenüber schwer wird. Es ist hilfreich, Symptome als Hinweis für einen missglückten Lösungsversuch zu verstehen, um an dem Punkt der Überforderung ansetzend neue Sichtweisen und damit alternative Handlungsmöglichkeiten erarbeiten zu können. Der Aufbau einer vertrauensvolle Beziehung zwischen dem Patienten und ggf. auch den Eltern ist von zentraler Bedeutung.

Mit Kindern erfolgt die Arbeit überwiegend über das Spiel. Nur im Spiel kann das Kind eine schier unendliche Anzahl von Handlungs- und Interaktionssequenzen kennenlernen und trainieren. Keine andere Form der Beschäftigung zieht mehr Aufmerksamkeit von Kindern an, denn hier gestalten Kinder ihren Erlebens-, Wirklichkeits- und Möglichkeitsraum. Im Spiel findet ein gegenseitiger Gestaltungs- und Veränderungsvorgang statt, auf den sich das Kind freiwillig einlässt. Dynamiken, Prozesse, Strukturen, Funktionen, Konzentration und Frustrationstoleranz, das alles findet seine Entfaltung über das Spiel. In diesem Umfeld können Energien und Selbstwert aufgebaut, Aggressionen und Ängste abgebaut werden. 

Ab ca. dem 12. Lebensjahr beginnen die Gesprächsanteile vermehrt in den Fokus zu rücken und bei jungen Erwachsenen bzw. Eltern findet die Arbeit überwiegend durch das Gespräch statt. 

Zusatzleistungen

Neben der Psychotherapie, die von den Krankenkassen finanziert wird, biete ich folgende Zusatzleistungen für Selbstzahler an:

  • Supervision für pädagogische, therapeutische und psychotherapeutische Berufsgruppen 

Lehrpraxis

Als Lehrpraxis habe ich eine Kooperation mit der AfP, Akademie für Psychotherapie Erfurt und mit der WIAP, Wiesbadener Akademie für Psychotherapie und kann Ihnen unabhängig von meiner Praxis weitere Therapieplätze zur Verfügung stellen.

Derzeit bieten Frau Jana Glomb (AfP) und Frau Laura Mehl (WIAP) für und über ihr Institut unter Supervision tiefenpsychologische Behandlungen (s.o.) bei mir in der Praxis an.